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Die Strecke

Unter der Strecke versteht man das in einem bestimmten Zeitraum (Jagdtag, mehrtägige Jagd oder auch Jagdjahr) erlegte oder gestreckte Wild. Die Strecke nach einem Jagdtag bzw. bereits auch nach einem Trieb ist das gemäß dem Brauchtum aufgelegte Wild. 

Das Wild wird immer auf die rechte Körperseite aufgelegt. Es gibt hier eine alte Brauchtumsauslegung, dass die rechte Seite, die gute Seite ist, das heißt, es wird durch das Legen auf die rechte Körperseite verhindert, dass die Erddämonen in das Wild eindringen.

Mit einer würdigen Streckenlegung kommuniziert man als Jagender auch seine ethische Einstellung zur Jagd und zum Wild nach außen. Wir Jäger haben die Möglichkeit die Natur auf eine ganz besondere Art und Weise zu erleben, deshalb ist nach erfolgreicher Jagd in vieler Hinsicht auch Dank angebracht. 

 

Beim Legen der Strecke ist seitens der Schützen und Treiber respektvoll mit dem Wild umzugehen. Es ist nicht gern gesehen, wenn das Wild unachtsam hingeworfen wird, oder man über das zur Strecke gelegte Wild steigt. Derartige Verhaltensweisen werden als Ausdruck von Geringschätzung gegenüber dem erlegten Wild gesehen.

Bei der Schalenwildstrecke wird zuerst Rotwild, dann Gamswild, Rehe, Muffel, Sauen und Füchse – innerhalb der einzelnen Wildarten wird nach Stärke gereiht - aufgelegt. 

Die Reihung bei der Niederwildstrecke erfolgt zuerst Haarwild also Fuchs, Haase und Kaninchen, dann Federwild beginnend mit Fasan und Ente. 

Wenn viel Wild auf der Strecke liegt, wird jedes zehnte Tier einer Wildart etwas vorgezogen.
Zum Abschluss der Jagd wird die Strecke mit den Schützen, Hundeführern, Treibern und Bläsern verblasen. Nach jeder Wildgattung spielen die Jagdhornbläser das entsprechende Todsignal.  (vergleiche Beispiele Jagdsignale auf unserer Homepage!)

 

Einige Anordnungen der Jagdbeteiligten sind dabei üblich, z.B. folgende: Die Jäger nehmen vor der Strecke Aufstellung. Gegenüber stehen die Bläser und "schauen dem Wild ins Waidloch". Hundeführer und Treiber stehen an der rechten Seite der Bläser. Linksseitig der Bläser bzw. rechtsseitig der Jäger steht der Jagdherr bzw. der Jagdleiter.

 

hochwild niederwild_strecke

 

Schon unsere jagenden Vorfahren kannten den Brauch der Streckenlegung.
Auch bei den groß angelegten Jagden der Adeligen, beispielsweise in Frankreich, gab es die Streckenlegung am Ende des Jagdtages. 

Als Abschluss der Zeremonie wird dann "Jagd vorbei" und "Halali" geblasen. Als Abschusssignal kann noch "Zur Schüssel" als Aufforderung zum Schüsseltrieb, darunter versteht man das gemütliche Beisammensein nach der Jagd, ertönen. 

 

Quellen: www.jagd-wien.at, www.sabinemiddelhaufeshundundnatur.net, www.jagdaktuell.com, Seminararbeit Führungskräfteausbildung für Blasmusikfunktionäre Nord 2009/2010 von Dipl.-HTL-Ing. Josef Strasser, Obmann des Musikvereins der Großgemeinde Wildendürnbach (NÖ), 18. März 2010 ;